Typisch für solche Läden standen
dort die Nudeln neben der
Schokolade und das Waschpulver
neben den Kartoffeln. Aber es gab
immer einen kurzen netten Plausch
mit der Kassiererin, die gleichzeitig
auch die Eigentümerin war. Neben
der Steintreppe erstreckte sich noch
eine kleine Laderampe über die
neue Lebensmittel angeliefert
wurden. Dort standen dann auch
die Leergutkästen mit den
Colaflaschen. Die natürlich noch
aus Glas waren, PET-Flaschen
waren noch nicht im Umlauf. Da
man als Dauerkonsument von
Kaugummi und Wundertüte in dem
familiären Laden sehr wohl
bekannt war, durften meine Freunde
und ich alle Flaschendeckel nach
Restbeständen von Knibbelbildern
durchsuchen. Diese Erlaubnis
wurde dann auch rege genutzt,
teilweise mehrmals täglich und das
wochenlang. Diese Dinger hatten
einen ganz eigenen Geruch, den ich
auch heute noch in der Nase habe
und welcher in mir ein wehmütig,
nostalgisches Gefühl weckt. Neben
Oldtimern und Fußballern waren
auch Popstars im Programm.
„Nena“ und „Men At Work“, waren
beim Tauschen hoch im Kurs, auch
von „Tangerine Dream“ hatte ich
ein Bildchen. Sie waren allerdings
nicht so gefragt, zu mindest nicht bei
den meisten Jungen aus meinem
Bekanntenkreis. Also blieb ich für
lange Zeit der Eigentümer. Je älter
man wurde um so uninteressanter
wurden auch die Knibbelbilder und so
vergilbten sie allmählich bis sie
schließlich entsorgt werden mussten.
Schade.....Der alte „Tante Emma
Laden“ existiert leider auch nicht
mehr, der Konkurrenzdruck der
riesigen Einkaufzentren wurde wohl
zu groß. Auch schade.